Anne Vallayer-Coster
Dieses Stillleben (Teil eines Pendants), das Anne Vallayer-Coster auf dem Höhepunkt ihrer künstlerischen Kraft malte, gehörte einer hochrangigen Person aus dem Gefolge der Königin von Frankreich, Marie Antoinette (ja, dieser Marie Antoinette!). Die beiden Gemälde wurden ein Jahr nach ihrem Entstehen im Salon von 1777 zusammen ausgestellt. Die Karriere der Künstlerin war für die damalige Zeit einzigartig: Sie war eine der vier Malerinnen, die im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts die Privilegien und das Ansehen einer Mitgliedschaft der Königlichen Akademie für Malerei und Skulptur (Académie royale de peinture et de sculpture) genossen. Durch die Schirmherrschaft ihrer frühesten Verfechterin, der Königin, und die schiere Virtuosität ihres Talents florierte Vallayer-Costers Karriere in den 1770er und 80er Jahren. Sie wurde vor allem gefeiert für ihre brillanten Darstellungen von Blumenarrangements und galt als Nachfolgerin von Jean-Siméon Chardin, dem bis dahin bedeutendsten Stilllebenmaler der französischen Schule. Ihre Karriere verblasste leider mit den Wirren der Französischen Revolution im Jahr 1789. Neue Zeiten brauchten neue Kunst.
PS: Entdeckt hier ein weiteres Meisterwerk von Anne Vallayer-Coster: das verfeinte Stillleben mit Makrele.
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