Die Falschspieler by  Caravaggio - c. 1595 - 94.2 x 130.9 cm Kimbell Art Museum Die Falschspieler by  Caravaggio - c. 1595 - 94.2 x 130.9 cm Kimbell Art Museum

Die Falschspieler

Öl auf Leinwand • 94.2 x 130.9 cm
  • Caravaggio - 29. September 1571 - 18. Juli ? 1610 Caravaggio c. 1595

In Die Falschspieler sind Spieler in das Kartenspiel Primero verwickelt, ein Vorreiter von Poker. In seine Karten vertieft ist zur linken Seite der Betrogene, nichtsahnend, dass der ältere Falschspieler seinem Komplizen mit der erhobenen, behandschuhten Hand ein Signal gibt (die Fingerspitzen sind entblößt, um die gezinkten Karten besser fühlen zu können). Zur rechten blickt der junge Schwindler erwartungsvoll zum Jungen und greift dabei hinter seinem Rücken nach einer versteckten Karte, die er aus seinen Hosen zieht. Keiner der Beteiligten kann alles sehen oder wissen, was er vielleicht wünscht. Es gibt Dinge, die der Betrachter nicht wahrnehmen kann, doch die Figuren schon; und es gibt Dinge, die die Figuren nicht wahrnehmen können, jedoch der Betrachter. Die Szene ist aus einem Kreis aus Sehen und Nichtsehen aufgebaut, Wissen und Unwissenheit, Vertrauen und Betrug. Der Junge vertraut auf die Unsichtbarkeit seiner Karten. Die Schwindler vertrauen auf die Unsichtbarkeit ihrer Täuschung. Sie müssen auch auf ihr gegenseitiges Bündnis vertrauen. Und etwas für den Betrachter sichtbares deutet darauf hin, dass dieses Vertrauen vielleicht falsch gesetzt ist. Caravaggio behandelte dieses Motiv nicht wie eine Karikatur der Untugend, sondern zeichnete es in einem romanhaften Licht, in welchem das Wechselspiel zwischen Geste und Blick das Schauspiel von Täuschung und verlorener Unschuld in den menschlichsten Bedingungen hervorruft.

Die Falschspieler brachten zahllose Gemälde verwandter Motive von Künstlern in ganz Europa hervor.

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