Marionettentheater by Paul Klee - 1923 - 52 x 37,6 cm Zentrum Paul Klee Marionettentheater by Paul Klee - 1923 - 52 x 37,6 cm Zentrum Paul Klee

Marionettentheater

Aquarell auf grundiertem Papier auf Karton • 52 x 37,6 cm
  • Paul Klee - 18. Dezember 1879 - 29. Juni 1940 Paul Klee 1923

Wie Picasso suchte auch Klee nach einfachen, modernen Ausdrucksmitteln. Aber im Gegensatz zu Picasso, der von dem magischen Charme der "primitiven" Skulptur beeindruckt war, entdeckte Klee die ursprünglichen Kunstquellen in den Zeichnungen seiner eigenen Kinder. Zunächst näherte er sich vorsichtig einer Formreduktion. In späteren Jahren entwickelte er eine bewusste Naivität zu seiner spezifischen Ausdrucksform.

In der Aquarellfarbe "Marionettentheater" wird das Theater zur imaginären Bühne der Kindheit. Das Blatt verbirgt Tiefen, die auf den ersten Blick unvorhersehbar sind. Die leuchtend farbigen, streifenartig strukturierten Figuren heben sich wie ein leuchtendes Negativ vom dunklen Hintergrund ab und bleiben dennoch wie beschrieben. Die Marionette auf dem Boden scheint unbemerkt geblieben zu sein, das kleine Einhorn rechts, tritt hartnäckig vor. Die Duplizität der Botschaft des Bildes steht im Einklang mit dem technischen Prozess des Gemäldes; sie besteht aus zwei Einzelteilen und Paul Klee hat die Lücke mit schwarzem Aquarell ausgearbeitet. Der untere Teil ist das Fragment des Blattes "Stillleben {{mit den Würfeln.}}", das Klee in seinem Werkverzeichnis unter der nächsten Nummer 1923, 22 eingetragen hat. So gesehen wird das Marionettentheater zur Bühne mit Doppelboden und vegetativer "Unterwelt": Wir präsentieren das heutige Meisterwerk dank dem Zentrum Paul Klee in Bern, wo bis zum 12. März die Ausstellung "Paul Klee und die Surrealisten" zu sehen ist.

Es ist die erste umfassende Auseinandersetzung mit Paul Klees Beziehung zu surrealistischen Künstlern in Paris in den 1920er und 1930er Jahren. Die Ausstellung versammelt eine Vielzahl von Werken von Surrealisten wie Max Ernst, Joan Miró, Hans Arp, Alberto Giacometti, André Masson und Salvador Dalí. Ein Besuch lohnt sich!