In einem Sessel sitzende Misia, auch als beeinflussende Sorglosigkeit bekannt by Édouard Vuillard - 1901 - 44,2 × 43,3 cm Musée Bonnard In einem Sessel sitzende Misia, auch als beeinflussende Sorglosigkeit bekannt by Édouard Vuillard - 1901 - 44,2 × 43,3 cm Musée Bonnard

In einem Sessel sitzende Misia, auch als beeinflussende Sorglosigkeit bekannt

Öl auf Leinwand • 44,2 × 43,3 cm
  • Édouard Vuillard - 11. November 1868 - 21. Juni 1940 Édouard Vuillard 1901

Wir präsentieren weiterhin die Meisterwerke der Ausstellung "Bonnard / Vuillard. Die Sammlung von Zeïneb und Jean-Pierre Marcie-Rivière" im Musée Bonnard. Bis zum 17. September zeigt die Ausstellung die Gemälde und Zeichnungen aus der Privatsammlung von Zeïneb & Jean-Pierre Marcie-Rivière, die sich heute im Besitz des Musée d'Orsay befindet. Viel Spaß! :)

Misia trat 1893 zum ersten Mal in Vuillards Werken auf. Sie war die erste Frau, die das Privatleben des Malers teilte. Vuillard schätzte heimlich seine Leidenschaft für diese junge polnischen Aristokratin, welche für mehrere Künstler zur Muse wurde. Respektvoll und diskret erklärte Vuillard nie seine Liebe zu Misia, aber ihre Anwesenheit beeinflusste seine Arbeit stark. Seine Bilder werden sinnlich und ehrlich, sichtbar inspiriert von Misias Verfeinerung. Dank dieser jungen Frau erlebt Vuillard einen authentischen künstlerischen Schock.

Diese Szene spielt in einer Villa oberhalb von Cannes, die Misia und ihrem Ehemann Thadée Natanson gehört (der mit seinem Bruder die Zeitschrift La Revue Blanche gründete). Es ist eine Zeit der Veränderung in Misias Liebesleben, weil sie sich gerade von ihrem Ehemann trennt. Misia wird selten alleine porträtiert, aber hier konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf diese sitzende Frau, deren Kopf in Gedanken versunken ist. Das Weiß ihres Kleides erhellt das Bild und lässt sie als Muse erscheinen. Ihr Gesicht zeigt eine vage Weichheit. Dieses bescheidene Gemälde lässt auf die Faszination schließen, die Misia in Vuillard geweckt hat.

Vuillard macht dies zu einem Moment des Nichtstuns, der von tiefer Sinnlichkeit durchdrungen ist. Der Maler verlässt die für seine Les Nabis-Zeit charakteristischen geschlossenen Innenräume. Er verlässt sich auf eine direkte Beobachtung seines Motivs, lässt sich vom mediterranen Licht einfangen und modelliert den Raum.

Das Fenster über der rechten Schulter des Modells überblickt den blauen Schatten des Meeres.