Eugène Delacroix
Eugène Delacroix war einer der Giganten der französischen Malerei, jedoch lässt sich seine letzte vollständige Retrospektive in Paris auf das Jahr 1963 zurückdatieren, seinem 100. Todestag. In Zusammenarbeit mit dem Metropolitan Museum of Art in New York zeigt der Louvre eine historische Ausstellung mit etwa 180 Arbeiten-hauptsächlich Gemälde-als ein Tribut an seine gesamte Karriere. Die Ausstellung endet am 23.07.2018; es ist eines der wichtigsten Events in diesem Jahr!
Dieses Thema wurde aus einem zeitgenössischen Ereignis gezogen, dem Unabhängigkeitskrieg der Griechen gegen die Türken aus dem frühen 19. Jahrhundert. Tausende Griechen wurden auf der Insel Chios massakriert. Inspiriert von den Berichten über das Ereignis, fertigte Delacroix das große Gemälde an.
Folgt man dem Gemälde von links nach rechts, schaut man in Gesichter und Körper, auf die das Licht fällt. Ihre Ausdrücke sind ein perfektes Bild von Angst und müder Verzweiflung. Der Horror des Krieges wird durch die Halbnacktheit und die physische Müdigkeit der besiegten Griechen suggeriert. Die Klingen der Dolche sind sichtbar. Tränen und Blut fließen über die Körper eines sterbenden Paares. Die siegreiche Streitmacht in ihren Uniformen ist im Schatten und deutet das unglückliche Schicksal an, das die Gefangenen erwartet.
Gehen wir ein paar Schritte zurück und schauen uns den Hintergrund des Gemäldes an. Die abwechselnden dunklen und hellen Flecken formen eine apokalyptische Szene, die Folgen eines schrecklichen Kampfes aufzeigen. Die verwischten Pinselstriche verstärken diesen Eindruck der Verwüstung.
Delacroix malte ein weiteres großartiges Meisterwerk, das sich mit den Themen Freiheit und Unabhängigkeit auseinandersetzt, Die Freiheit führt das Volk, welches wir vor zwei Wochen dargeboten haben. Ihr könnt es in unserem Archiv sehen!
Wenn wir über Delacroix und das Musée du Louvre sprechen, laden wir euch ein mit Christopher Michaut in das Leben dieses facettenreichen Mannes und eines legendären Künstlers einzutauchen. "Ich drehe mich um und verstehe, dass der nächste Raum die Barrieren der weiblichen Nacktheit durchbrechen wird. Ich kann die Intensität ihrer Ausdrücke und ihrer sinnlichen Kurven erkennen. Sie können stark oder lasziv sein, Opfer oder Henker, die alle auffallend und bezaubernd sind. Ich lasse euch mit einigen Bildern zurück..."