Pompejisches Fresko: Meeresdrache by Unbekannter Künstler - 1. Jahrhundert n. Chr. - 148 cm x 51cm Nationalmuseum Brasilien Pompejisches Fresko: Meeresdrache by Unbekannter Künstler - 1. Jahrhundert n. Chr. - 148 cm x 51cm Nationalmuseum Brasilien

Pompejisches Fresko: Meeresdrache

Fresko • 148 cm x 51cm
  • Unbekannter Künstler Unbekannter Künstler 1. Jahrhundert n. Chr.

Es sind mehrere Wochen seit dem verheerenden Feuer im Nationalmuseum von Brasilien am 2. September 2018 vergangen. Wahrscheinlich wird man den vollen Umfang der Verluste nicht genau bestimmen können, aber es wird davon ausgegangen, dass dieses pompejische Fresko unter den zerstörten Werken ist.

Der schlängelnde Drache mit seinen Delfinen als Begleiter verzierte den Tempel von Isis (auch bekannt als Ekklesiasterion) an den unteren Wänden des Raumes, wo sich auch die religiösen Anhänger trafen. Die Wandtafel besitzt die Maße von 148 cm x 51 cm (58.25 x 20 Zoll) und lässt sich im 1. Jahrhundert n. Chr. einordnen. Es ist ein schönes Beispiel für den 4. Stil oder auch "Phantasiestil" genannt, der charakterisiert wird durch lebhafte sowie verschiedene Motive aus der Mythologie-, dem Genre- und Stillleben. Dieser Stil beinhaltet zum einen illusionistische Techniken und zum anderen unzählige Ornamentverzierungen. Es ist ein ausschließlich dekorativer Stil mit dem Zweck Wandflächen in privaten und öffentlichen Gebäuden für Bildergalerien zu verwenden. Für die damalige Zeit musste es wohl ziemlich gewagt und modern für die Pompejischen Betrachter gewesen sein.

Die Wiederentdeckung von Pompeji im 16. Jahrhundert offenbarte viele schöne Freskos, so wie diese hier, unter der Asche - aber sie wurden dadurch auch gefährdet, weil Freskos mit ihrer Bemalung auf feuchtem Putz sehr empfindlich sind und schon Schaden erleiden, wenn sie der Luft ausgesetzt werden. Dieses Fresko und andere ähnlich große Wandtafeln mit Pferde-/Seeschlangenfiguren und Delfinen wurden von den Tempelruinen entfernt und dem Brasilianischen Museum gespendet. Dort zusammen ausgestellt, gelten sie aber nun als verloren - zuerst konserviert und dann zerstört durch gewaltsames Feuer.