Der Großmeister der städtischen Unterhaltung, Henri de Toulouse-Lautrec, schuf in den späten 1880er und 1890er Jahren viele Gemälde und Zeichnungen zum Thema Zirkus. Er fühlte sich persönlich zu den Zirkusartisten hingezogen - den farbenfrohen Reitern, Tiertrainern, Clowns und Akrobaten am Rande der Gesellschaft. Während einer Behandlung wegen Alkoholismus in einem Sanatorium am Stadtrand von Paris im Jahr 1899 schuf Lautrec eine ambitionierte Gruppe von Kreidezeichnungen von Zirkusfiguren. Diese phantasievollen Skizzen wurden ganz aus dem Gedächtnis gezeichnet, ohne Rückgriff auf Vorstudien. Das Lehman-Pferd und der Reiter führen den "pas espagnol", den von der Spanischen Hofreitschule Wien formalisierten Schreitgang, vor. Dank dieser Zirkuszeichnungen konnte Lautrec aus dem Sanatorium entlassen werden, die eindrucksvolle Handhabung überzeugte die Ärzte von seiner sich verbessernden Gesundheit. Als Lautrec die Klinik verließ, soll er bemerkt haben: "Ich habe mir meine Entlassung mit meinen Zeichnungen erkauft".
P.S. Ein Zirkus wird in der Kunst sehr oft als Thema genannt. Besuchen Sie hier den wunderbaren Zirkus von Dame Laura Knight <3