Selbstporträt mit gesenktem Kopf

An diesem Tag im Jahr 1890 wurde einer meiner Lieblingskünstler, Egon Schiele, geboren. Er war ein österreichischer Maler, ein Protegé von Gustav Klimt, und bekannt für die Intensität und die rohe Sexualität seiner Werke, einschließlich bekleideter und nackter Selbstporträts. Die verdrehten Körperformen und die expressive Linie, die Schieles Gemälde und Zeichnungen charakterisieren, kennzeichnen den Künstler als einen frühen Vertreter des Expressionismus.

Schieles Kopf ist gebeugt, seine Augen sind nach oben gerichtet. Das Weiß seiner Augen erscheint wie Mondsicheln in einem ansonsten dunklen Gesicht. Sein dunkler Kopf mit eingefallenen Wangen leuchtet aus dem blassen Hintergrund hervor. Über den blau-roten Lippen sitzt ein bescheidener Schnurrbart, den Schiele nur zwischen dem Spätherbst 1911 und dem Beginn des Jahres 1912 behielt. Das groteske und unheimliche Selbstbildnis entstand im Zusammenhang mit dem großformatigen Gemälde Die Einsiedler, das sich in der Sammlung des Leopold Museums befindet. Von diesem Werk übernahm Schiele die Haltung des Kopfes und die ebenfalls abgespreizten Finger, die im Doppelporträt auf die rechte Hüfte der linken Figur gelegt sind. Eine weitere Selbstbildnisstudie aus demselben Jahr zeigt den Künstler in ein weißes Kleid gehüllt, wiederum mit der gleichen Kopfhaltung und den gespreizten Fingern, die auf die Hüfte gelegt sind.

Die heutige Arbeit präsentieren wir dank des Leopold Museums in Wien, das die größte Sammlung von Schieles Werken besitzt : )

P.S. Hier sind 10 Male, in denen Egon Schiele Hip-Hop-Handgesten beherrschte - wirklich lustig : D