Seerosen

Die Jahre vom Sommer 1914 bis zu Monets Tod im Jahre 1926 sind von einer Phase außergewöhnlicher Aktivität des Künstlers geprägt. Obwohl angenommen wird, dass er mehrere Leinwände aus Frustration zerstört hat - mit Stiefeln, Messern oder Feuer - blieben dennoch 200 hauptsächlich große Gemälde aus dieser Zeit erhalten. Die meisten dieser Bilder gehören zum großen Zyklus der Seerosenbilder.

Die Seerosen, das Gemälde dass wir heute präsentieren, ist groß. Die Gemälde aus diesem Zyklus wurden im Freien erstellt; Monet gelang es sie mit Hilfe seiner Gärtner zu erschaffen. Ein im Sommer 1915 aufgenommenes Foto zeigt Monet am Teich, auf einem hohen Schemel sitzend und von einem riesigen Schirm beschattet, bei der Arbeit an einer dieser großen Studien.

Der frische, spontane Pinselstrich des heutigen Gemäldes, sowie die besondere Art auf welche das Motiv festgehalten wurde, inklusive einiger ungewöhnlicher, fast aufdringlicher kompositorischer Züge, lassen darauf schließen, dass es gemalt wurde während Monet vor dem Motiv stand. Er begann das Gemälde, indem er für die Kurve des Ufers zu seinen Füßen eine vertikale Ebene mit blauer Farbe füllte, die zunächst  den Schatten einer japanischen Brücke oder des Teichufers angedeuten sollte. Später jedoch übermalte er diese Ebene entlang der inneren Krümmung mit abgehackte Pinselstrichen in Grün und Gelb, die deutlich den grasbewachsenen Rand des Ufers selbst zeigen. Dies ist ein ungewöhnlich starkes und spezifisches Vordergrundelement in Monets Teichstudien. Oft malte er stattdessen die dunklen Spiegelungen überhängender Bäume oder die am Ufer wachsenden Iris oder Agaphantus, welche die Weite des Teiches umrahmen, ohne die durchgehende Wasseroberfläche zu unterbrechen.

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P.S. Hier ein Einblick, wie es ist durch die Augen von Claude Monet zu sehen.