Artemisia Gentileschi
Der Monat der Frauengeschichte könnte nicht ohne das Werk von Artemisia Lomi Gentileschi gefeiert werden. Gentileschi gilt als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen des 17. Jahrhunderts. Anfangs arbeitete sie im Stil Caravaggios. Bereits im Alter von 15 Jahren schuf sie professionelle Werke. In einer Zeit, in der Frauen nur selten die Möglichkeit hatten, eine künstlerische Ausbildung zu absolvieren oder als professionelle Künstlerin zu arbeiten, wurde Gentileschi als erste Frau Mitglied der Accademia delle Arti del Disegno in Florenz, und sie hatte einen internationalen Kundenkreis.
Ihre Errungenschaften als Künstlerin wurden lange Zeit von ihrem persönlichen Geschick überschattet. Agostino Tassi hatte die junge Frau vergewaltigt und sie hat am Prozess gegen ihren Vergewaltiger teilgenommen. Viele Jahre lang galt Gentileschi als Kuriosität, doch im 20. und 21. Jahrhundert wurden ihr Leben und ihre Kunst von Wissenschaftlern erneut untersucht. Heutzutage gilt sie als eine der fortschrittlichsten und ausdrucksstärksten Maler ihrer Generation.
Heute präsentieren wir das Gemälde der Maria Magdalena. Die Figur ist in einem Kleid aus gelber Seide dargestellt und schiebt einen Spiegel (ein Symbol der Eitelkeit) weg, auf dem die Worte Optimam partem elegit ("Du hast das beste Teil erwählt") stehen. Das Zitat stammt aus der Bibel, in der Jesus Martha belehrt, ihre Schwester Maria habe die bessere Wahl getroffen, indem sie sich für ein spirituelles Leben entschied - ein Zitat, das für das Thema sehr relevant ist. Das Werk ist auf der hölzernen Stuhlstütze mit "Artimisia Lomi" signiert, obwohl diese Signatur auch von späterer Hand stammen könnte. Das Gemälde besteht aus drei Leinwandteilen, wobei der Streifen auf der linken Seite (auf dem sich auch der Stuhl mit der Signatur befindet) möglicherweise später hinzugefügt wurde.
PS: Lies mehr über Gentileschis Überlebensgeschichte und wie sie die Vergewaltigung durch ihre Kunst verarbeitete.
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