Selbstporträt by Anita Rée - 1930 - 66 x 60,8 cm Hamburger Kunsthalle Selbstporträt by Anita Rée - 1930 - 66 x 60,8 cm Hamburger Kunsthalle

Selbstporträt

Öl auf Leinwand • 66 x 60,8 cm
  • Anita Rée - 9. Februar 1885 - 12. Dezember 1933 Anita Rée 1930

Anita Clara Rée war eine deutsche Avantgardemalerin der Weimarer Republik. Sie ist eine der faszinierendsten und rätselhaftesten Künstlerinnen der 1920er Jahre, gleichzeitig aber in der Welt der Kunstgeschichte relativ unbekannt. Sie war eine unabhängige Frau in einer Kunstwelt zwischen Tradition und Moderne, eine regionale Künstlerin mit internationalem Anspruch, gebürtige Hamburgerin, protestantisch aufgewachsen, mit südamerikanischen und jüdischen Wurzeln (ihre Mutter war Venezolanerin). Ihre Werke spiegeln die teilweise radikalen Veränderungen der modernen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider. In ihren eindringlich intensiven Gemälden zeigt Rée sowohl Menschen unterschiedlicher Herkunft als auch das Ich als Fremdes.

Rée nahm sich 1933 das Leben, als die antisemitische Regierung ihre Arbeit für entartet erklärte. Nach ihrem Tod wurde ihre Arbeit von den Nazis weiter diffamiert. 1937 sollten ihre als „Bastarde“ geltenden Werke aus den Räumen der Hamburger Kunsthalle entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sie sich jedoch bereits in einem sicheren Versteck – Wilhelm Werner, der Hausmeister der Hamburger Kunsthalle, hatte sie heimlich im Sommer desselben Jahres in seine eigene Wohnung mitgenommen. Nach 1945 brachte er die sieben Werke stillschweigend wieder zurück.

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