Abendstimmung

Es ist Sonntag, also fahren wir mit unserem Sondermonat mit der Sammlung des Statens Museum for Kunst fort! Heute haben wir eine sehr interessante dänische Künstlerin vor uns. :)

Die dänische Künstlerin, die sich am geübtesten von der japanischen Kunst inspirieren ließ, ist die immer noch relativ unbekannte Henriette Hahn-Brinckmann. Unter Hahn-Brinckmanns Farbholzschnitten ist das 1904 entstandene Werk Abendstimmung, das das Porträt eines Freundes, den dänischen Bildhauer Niels Hansen Jacobsen, zeigt, eines der markantesten. Mit der Kombination von Porträt im Vordergrund, umrahmt von herabhängenden Blumen, gegen den Hintergrund, der die Atmosphäre einer abendlichen Landschaft andeutet, ist es ihr gelungen, sich von japanischen Holzschnitten inspirieren zu lassen und so ein Werk zu schaffen, das als eigenständiger Beitrag zu dem Japonismus der Zeit funktioniert. 

Sie ließ sich 1894 in Hamburg nieder, wo sie sich als Künstlerin etablierte und an zahlreichen Ausstellungen teilnahm, darunter die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900, bei der sie eine Silbermedaille für ihre Farbholzschnitte verliehen bekam. Mit ihrem ausgezeichneten technischen Können und einem feinen Bewusstsein für die Eigenschaften des japanischen Holzschnittes wurde Henriette Hahn (die 1904 Justus Brinckmann heiratete) zu einer der Pionier*innen der von Japan inspirierten Neuinterpretation des Farbholzschnitts im Deutschland der 1890er Jahre. Ihre lebenslange Arbeit als Künstlerin, die viele bemerkenswerte Werke hervorbrachte, bekommt im dänischen und deutschen Rahmen erst seit Kurzem die Aufmerksamkeit, die sie verdient. 

P.S. Wollt ihr mehr über die westliche Begeisterung für japanische Kunst hören? Hier findet ihr alles, was ihr über den Japonismus wissen müsst. <3 

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