Rollande

Prudence Heward war eine kanadische Figurenmalerin, die für ihre knalligen Farben, ihren skulpturalen Umgang mit der Form und ihre zutiefst nachdenklichen Modelle bekannt war. Ihre Gemälde von starken, unabhängigen Personen zeigen eine neue Interpretation kanadischer Frauen in den 1920er Jahren. Rollandes nachdenklicher Gesichtsausdruck und ihre nüchterne Körperhaltung mit den Händen in den Hüften und einem nach vorne gestreckten Bein zeigen, dass sie ihre Umgebung vollkommen unter Kontrolle hat. Sie ist bewusst außerhalb des Zauns platziert worden, um ihre Unabhängigkeit und Stärke zu unterstreichen. In diesem Werk steht eine junge Frau vor einem Zaun und trägt eine leuchtend pinke Schürze – mit dieser intensiven Farbgebung hebt sie sich von ihrer gedämpften Umgebung ab. Der Zaun dient außerdem als Abgrenzung zwischen Rollande und der Farm hinter ihr, was darauf hindeutet, dass diese Bauerntochter ihrer Vergangenheit symbolisch den Rücken kehrt. 

Heward malte häufig Frauen in ländlichen Umgebungen. Ihr gefiel es, die Landschaft um Fernbank, wo ihre Familie ein Cottage besaß, und Orte im ländlichen Quebec zu malen und zu skizzieren. Diese Ansichten nahm sie in viele ihrer Porträts von Frauen mit auf. 

PS: Emily Carr ist eine weitere herausragende kanadische Malerin; lest hier mehr über ihre – damals revolutionäre – umweltbezogene Kunst.