Eva Gonzalès
Eva Gonzalès war neben Berthe Morisot und Mary Cassatt eine der bekanntesten Impressionistinnen. Schon in jungen Jahren zeigte sie ein außergewöhnliches Talent. Im zarten Alter von 16 Jahren begann sie ihre künstlerische Laufbahn unter der Anleitung des versierten Gesellschaftsporträtisten Charles Chaplin. Nur drei Jahre später kreuzte sich ihr Weg mit dem von Edouard Manet, der sie zu seiner einzigen weiblichen Schülerin machte.
Im Gegensatz zu der Teilnahme einiger Impressionist*innen an der Ersten Impressionistischen Ausstellung 1874, entschied sich Eva Gonzalès, ihre Werke dort nicht auszustellen. Trotzdem gewann sie im gleichen Jahr und bereits früher, in den Jahren 1870 und 1873, Anerkennung im Salon, insbesondere für ihre exquisiten Pastelle. Im Jahr 1879 heiratete sie den Maler und Kupferstecher Henri-Charles Guérard, einen engen Freund Manets. Tragischerweise starb Eva Gonzalès nur vier Jahre später kurz nach der Geburt ihres Sohnes. Danach heiratete ihr Mann ihre Schwester Jeanne, die häufig für Eva Gonzalès Modell gesessen hatte, wie auch in diesem Gemälde aus Bremen.
In diesem Kunstwerk sehen wir eine junge Frau unmittelbar nach ihrem Erwachen, ihr Blick ist noch träumerisch-nachdenklich. Ihr zarter Teint und ihr tiefschwarzes Haar bilden einen starken Kontrast zu dem weiß auf weiß gehaltenen Hintergrund des Bettes, der Bettwäsche, des Nachthemds und des Tischgedecks, der von blauen, beigen und rosafarbenen Schattierungen durchzogen ist. Eine Begleitzeichnung zu diesem sinnlichen Porträt befindet sich in einer Privatsammlung und zeigt Jeanne in identischer Position, die Augen in friedlichem Schlummer geschlossen, allerdings mit einer deutlich gedämpfteren Farbpalette.
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PS: Eva Gonzalès wird leider häufig übergangen, wenn man über die Impressionist*innen spricht. Erforscht ihre schönen Gemälde noch ein wenig mehr!