Mikalojus Konstantinas Čiurlionis
Das heutige Gemälde stammt aus der Feder von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis, einem litauischen Maler des Symbolismus. Das Gemälde ist der zweite Teil des 13-teiligen Gemäldezyklus Erschaffung der Welt. Inspiriert vom Studium der Theosophie, Mythologie und Religion sowie von seinen Interessen und seinem Wissen über die neuesten Erfindungen und Entdeckungen, beschreibt der Zyklus seine eigene Vision des Kosmos.
Das zweite Gemälde gehört zum kosmischen Teil des Zyklus, der sich mit der Entstehung der Planeten beschäftigt. Die markante blaue Farbe zeigt, wie aus dunklem und leerem Raum ein Planet und sein Satellit entstehen. Obwohl Čiurlionis sich hauptsächlich auf seine Vorstellungskraft verlassen konnte, verleitete ihn sein Wissenschaftsinteresse zumindest teilweise zu wissenschaftlicher Genauigkeit. Čiurlionis war von Immanuel Kants Schriften inspiriert worden, in denen er schrieb, dass die Sterne aus Gasen entstünden – eine Theorie, von der man heute weiß, dass sie korrekt ist. Es klingt vielleicht überraschend, aber wenn wir uns heute Hubble- oder Webb-Teleskopbilder anschauen, sehen wir den gleichen Blauton, den Čiurlionis auch für die entstehenden Sternenkomplexe verwendete.
Der Künstler hatte gehofft, die Serie sein Leben lang weiterzumalen und dem Thema 100 Gemälde zu widmen, doch am Ende produzierte er nur 13. M. K. Čiurlionis wird 2025 150 Jahre alt. Um diesen großen Geburtstag zu feiern, lädt uns das M. K. Čiurlionis Nationalmuseum für Kunst ein, seine Gemälde in einer feierlichen Ausstellung gemeinsam mit gleichgesinnten, visionären Zeitgenoss*innen und modernen Künstler*innen, Von Bernstein zu den Sternen. Zusammen mit M. K. Čiurlionis: Heute und Damals (21. März bis 12. Oktober) genauer zu betrachten.
PS: Wenn du gerne mehr Gemälde des heutigen Künstlers sehen möchtest, findest du hier Čiurlionis in 10 Gemälden!