Merahi metua no Tehamana by Paul Gauguin - 1893 - 76.3 × 54.3 cm Art Institute of Chicago Merahi metua no Tehamana by Paul Gauguin - 1893 - 76.3 × 54.3 cm Art Institute of Chicago

Merahi metua no Tehamana

Öl auf Leinwand • 76.3 × 54.3 cm
  • Paul Gauguin - 7. Juni 1848 - 8. Mai 1903 Paul Gauguin 1893

Das Gemälde ist ein Porträt von Paul Gauguins gebürtiger Tahitianerin Teha'amana, welches er 1891-1893 während seines ersten Besuchs auf der Insel gemacht hat. Diese Ehe hat schon immer Kontroversen ausgelöst: Sie wurde an einem einzigen Nachmittag arrangiert und abgeschlossen, und Gauguin behauptete, Teha'amana sei zu dieser Zeit gerade dreizehn Jahre alt gewesen. In dieser Zeit war es äußerst verbreitet, dass französische Kolonisten einheimische Frauen nahmen. Die Frauen werden einfach als Vahine, tahitianisch für "Frau", bezeichnet. Diese Vahines waren oft sehr jung, und die Ehen wurden von ihrer Familie aus Gründen des Status oder des finanziellen Vorteils arrangiert. Die Töchter gingen in der Regel freiwillig in solche Ehen ein, da die Ehen im Allgemeinen unverbindlich waren und die Mädchen jederzeit nach Hause zurückkehren konnten. Hier trägt Teha’amana das von europäischen Missionaren den einheimischen Frauen auferlegte Hauptkleid, ein Zeichen dafür, dass Tahiti nicht ganz das „primitive“ Paradies war, auf das der Künstler gehofft hatte. Der tahitische Titel „Merahi metua no Tehamana“ (Tehamana hat viele Eltern) bezieht sich auf den lokalen Brauch, Kinder zwischen echten und Pflegeeltern zu teilen. Später nahm er den französischen Titel „Les aïeux de Tehamana“ (Die Ahnen von Tehamana) an, was auf den alten Glauben hinweist, dass die Tahitianer von der Vereinigung der Gottheiten Ta’aroa und Hina abstammen. Die Figur an der Wand links ist Hina, dargestellt in einer Pose, die der hinduistischen Skulptur entlehnt ist.