Melodien von Detva

Wir präsentieren das heutige Werk dank des Slowakischen Nationalmuseums (Historisches Museum in Bratislava und Slowakisches Nationalmuseum in Martin -  Martin Benka Museum in Martin). Im Slowakischen Nationalmuseum ist bis Dezember 2019 eine Ausstellung zu besuchen, die dem 130. Geburtstag von Martin Benka (1888 - 1971) gewidmet ist, einem bedeutenden Maler der slowakischen Kunstmoderne. Seine Arbeiten waren wichtige Ansatzpunkte für die moderne slowakische Kunst. Die wissenschaftliche Literatur weist ihm zu Recht den höchsten Platz unter den Malern zu, die nach den für die Slowakei typischen Farben und Formen suchten. Das beeindruckende Bild des slowakischen Nationalmythos, das der Künstler schuf, hatte als Ausgangspunkt die Gebirgsregionen der Slowakei, wo er in den 1920er und 1930er Jahren eine von der Zivilisation noch ungebrochene archaische Welt fand - ein Mensch im Einklang mit der Natur.

Neben der Malerei widmete sich der Künstler auch der Grafik und der Illustration. Ausserdem arbeitete er mit Architekten zusammen an der Visualisierung von Architektur. Sein erstes Architekturdesign  waren Anfang der 1930er Jahre Zeichnungsmuster für geätztes Glas für die moderne, funktionalistische Kolonnadenbrücke in Piešťany des slowakischen Architekten Emil Belluš. Benka zeichnete vier Entwürfe mit Themen aus slowakischen Berggebieten (Melodien von Detva, Čičmany, Liptov-Stickerei, Vajnory-Malerinnen), von denen zwei auf Glasscheiben geätzt wurden und deren Kopien noch heute die Brücke in Piešťany schmücken. In den Entwürfen, die Teil der Ausstellung sind, vereinfachte der Künstler die Zeichnung und betonte die Grundlinien. Die Zeichnungen werden von Figuren dominiert, die harmonisch in eine hügelige Landschaft eingebettet sind.

Monika Váleková

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