Maus

Ich will ehrlich sein. Leider haben wir uns auf westliche Kunst spezialisiert. Ich bedaure das sehr und kann hier nur meine eurozentrische Ausbildung beschuldigen. Aber jetzt arbeiten wir bei DailyArt hart daran, weniger westlich-zentriert zu sein. Als ich auf dieses wunderschöne Bild der Maus stieß, konnte ich einfach nicht widerstehen.

Shibata Zeshin, japanischer Meister der Lackierung, liebte Mäuse. Er malte sie in Gruppen und eine nach der anderen; eine malte er als Mönch, eine andere auf die Schulter des Gottes Daikoku. Die aus dem Britischen Museum ist nur eine flauschige. Zeshin war einer der ersten japanischen Künstler, der zu Lebzeiten im Westen bekannt wurde. Er begann seine Ausbildung in der Kunst 1817 im Alter von elf Jahren. Neben dem Unterricht in traditioneller Malerei ging er bei einem Lackierer in die Lehre und erlernte das jahrhundertealte Handwerk. Angezogen von der europäischen Ölmalerei, die nach Asien zu sickern begann, als sich Japan zu seiner Zeit für den Westen öffnete, begann er, diese beiden Traditionen zu vermischen. Er nahm das zähflüssige Harz und verwandelte es in ein Malmedium. Er malte mit dem Lack auf Tafeln und auf Papier erheiternde Farben, die bis dahin nicht gesehen worden waren. Aber er blieb den traditionellen Motiven treu, und seinem Lieblingsmotiv, der Maus.

Wunderschön, nicht wahr?

P.S. Und hier findest du alles, was du über die japanische Erotikkunst wissen müssen, Shunga (18+).