Rembrandt van Rijn
Bis zum 22. Mai könnt ihr im Rembrandthuis in Amsterdam eine Ausstellung mit dem Titel RAW besuchen. In dieser Gruppenausstellung bilden zehn Radierungen von Rembrandt den Einstieg in das Werk von 13 zeitgenössischen Künstlern, die eine realistische Sicht auf den menschlichen Körper zeigen.
Den menschlichen Körper so darzustellen, wie er wirklich ist... ist nicht so offensichtlich, wie es scheinen mag. Seit Jahrhunderten idealisieren wir unser eigenes und das äußere Erscheinungsbild anderer Menschen. Heutzutage machen wir das mit Photoshop, plastischer Chirurgie und Filtern in sozialen Medien. Im 17. Jahrhundert wurde das Aussehen der Menschen in Kunstwerken idealisiert. Rembrandt tat dies jedoch nicht. Er betrachtete Andere (und sich selbst) mit einem offenen und neugierigen Blick und stellte Menschen oft mit äußerstem Realismus dar.
Rembrandt hat Menschen abgebildet, ohne sie zu idealisieren. Seiner lebensnahen Art blieb er treu, auch als sich um die Mitte des 17. Jahrhunderts der Publikumsgeschmack änderte und die Menschen begannen, glattere, geschliffene Bilder zu bevorzugen. In seinen Radierungen sind die unterschiedlichsten menschlichen Körper zu sehen.
Rembrandt fertigte während seiner gesamten Karriere als Künstler Selbstporträts an. Viele seiner radierten Selbstporträts entstanden zwischen 1628 und 1630. Diese sind alle kleinformatig. Vor dem Spiegel sitzend, probierte Rembrandt verschiedene Gesichtsausdrücke aus. Er betrachtete sich selbst mit einem realistischen Blick: Zornesfalten, Tränensäcke und sein wirres Haar sind definitiv nicht geglättet.
Morgen zeigen wir ein zeitgenössisches Kunstwerk, das der Radierung von Rembrandt entspricht, also verpasst es nicht! :)
PS: Hier sind sechs der unglaublichsten Selbstporträts von Rembrandt :)