Interieur in Strandgade, Sonnenlicht auf dem Boden

Ein Großteil von Hammershøis Arbeiten zeigt Innenräume seiner Wohnungen. Im Laufe der Jahre nutzte er seine wechselnden Wohnungen, die er nicht zufällig wählte, als Atelier und Sujet. In einem Interview mit der Zeitschrift Hjemmet (Das Zuhause) im Jahr 1909 sagte Hammershøi: „Ich persönlich bevorzuge das Alte; alte Gebäude, alte Möbel, die einzigartige und unverwechselbare Atmosphäre, die solche Dinge besitzen.” Die von ihm gewählten Wohnungen boten einen sinnlichen Raum für seine Bilder. Die Innenräume bilden den zentralen Schauplatz, in dem Personen wie in einem intimen Kammerspiel mit ihrer Umgebung interagieren. Hammershøi ist einer internationalen Bewegung zuzurechnen, die mit traditionellen Themen wie Interieuren den malerischen Raum untersuchten. Diese Künstler legen mehr Nachdruck auf Phänomene wie Licht, Luft und Wasser als auf das Narrativ, und ihre Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, wie sie die Farbe auf die Leinwand auftragen. Zu jener Zeit interessierten sich viele Künstler für Fotografie als Einstieg in die Malerei. Die Fotografien in Hammershøis Sammlung enthalten mehrere Bilder von Kopenhagener Straßen und Hinterhöfen, die eng mit seinen Gemälden verbunden zu sein scheinen. Hammershøi malte nicht nur Interieure; er wagte sich auch ins Freie, um eine Reihe von Gebäuden und Orten in der Stadt darzustellen. Diese wurden immer sorgfältig ausgewählt und häufig durch einen charakteristischen Nebelschleier betrachtet.