Gänse

Kyriak Kostandi war ein berühmter ukrainischer Maler und Kunstwissenschaftler griechischer Herkunft. Er war Mitglied der russischen realistischen Kunstbewegung Peredwischniki (zu Deutsch: Wanderer), schuf zugleich aber auch mehrere impressionistische Gemälde, für die die heutigen Gänse ein gutes Beispiel sind. Kostandi war Vertreter der Vereinigung Südrussischer Künstler, die im Jahr 1890 von Malern aus Odessa gegründet worden war. Im selben Jahr ließ er die monochrome Farbskala der Peredwischniki zurück und wandte sich stattdessen einer hellen malerischen Ausdrucksweise zu, in der das Sonnenlicht mit seinen farbintensiven Reflexionen einen maßgebenden Einfluss hatte. 

Kostandis Leben und Werk ist hauptsächlich mit der (heute ukrainischen) Stadt Odessa im Südwesten des damaligen Russischen Reichs verknüpft, in der er den Großteil seines Lebens verbrachte. Im Jahr 1972 beschrieb eine Lokalzeitung Kostandis Vermächtnis an Odessa: „Kostandi [...] ist die Farbe von Odessa, der Charme ihres Zartlilas, ihrer Sonne und ihrer Gärten, der Reiz ihres undefinierbaren Geists. Die Gemälde von Odessa beginnen mit Kostandi. Es wird weiterhin Gemälde von Odessa geben – und nicht in einem der Künstler*innen ist der Keim von Kostandi verloren gegangen.” 

Heute (im Juni, als ich das hier schreibe) leidet Odessa, der bedeutendste Hafen der Ukraine, unter einer russischen Seeblockade, die eine Wirtschaftskatastrophe in der Ukraine ausgelöst hat und die Nahrungsversorgung auf der ganzen Welt bedroht, sollten Odessas reiche Getreidevorräte weiterhin von den Wasserwegen abgeschnitten bleiben. 

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PS: Lernt Ljubov Pantschenko kennen, eine wichtige ukrainische Volkskünstlerin, die tragischerweise während der Invasion der Ukraine starb. Lasst uns ihr Leben durch ihre Kunst feiern.