Das Feuer

Zeit für etwas Unerwartetes! 

David Alfaro Siqueiros' Bild einer aufsteigenden Rauchwolke wurde Ende 1939 für eine Einzelausstellung gemalt, die am 2. Januar 1940 in der Pierre Matisse Gallery in New York eröffnet wurde. Das Feuer ist eine von sechs kleinen Landschaften auf Papier. Obwohl Siqueiros' Themen (vor allem Landschaften und Figurstudien) etwas konventionell waren, wurden alle 17 Werke der New Yorker Ausstellung, darunter auch Das Feuer, mit den innovativen Werkzeugen und Materialien geschaffen, die der Künstler für das Schaffen moderner, revolutionärer Kunst für unerlässlich hielt. Siqueiros benutzte eine Airbrushpistole und Schablonen und wählte Cellulosenitrat als Medium, ein Lack, der auch unter dem Handelsnamen Duco bekannt ist. Wenn es trocknet, wird Cellulosenitrat glänzend und härtet aus. Während das für große Werke auf Spanplatten kein Problem darstellt, werden kleinere Bilder auf Papier fragiler. Feine Risse sind heute auf der Oberfläche von Das Feuer zu sehen (das Werk wurde später auf eine gummiartige Unterlage aufgezogen). 

Die in kühlen Grautönen wiedergegebene Wolke bricht bedrohlich hervor und bewegt sich auf die Betrachtenden zu, wobei sie sich gegen einen strahlend blauen Himmel abhebt. Niedrige Hügel im Vordergrund gehen in einen flachen Horizont über, der die spiegelnde Oberfläche des Ozeans darstellen könnte. Diese Arbeit mit der Airbrush spiegelt die abstrakte Textur der Wolke wunderbar wider: Die aufgesprühte Farbe wird buchstäblich verwendet, um den flüchtigen, sich bewegenden Rauch darzustellen. Aber dabei handelt es sich um mehr als eine formale Übung. Das Gemälde verweist auf den Vormarsch des Faschismus in Europa und Asien, wenn auch eher durch eine elegante Metapher als durch ein didaktisch aufgeladenes Pamphlet. Es sollte tatsächlich an die Zerstörungen des Spanischen Bürgerkriegs, den Blitzkrieg der Nazis und den Vormarsch der Japaner in China erinnern. 

Das heutige Werk präsentieren wir in Zusammenarbeit mit dem Museo Colección Blaister. 

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