Heute setzen wir unseren Sondermonat mit der Sammlung der Alten Pinakothek mit diesem eindeutig klassischen Kunstwerk der deutscher Renaissance fort. Es handelt sich um eine der bekanntesten Kampfszenen der westlichen Kunst. Viel Spaß damit!
Der Sieg über den Perserkönig Darius III. bei Issus im Jahr 333 v. Chr. brachte Alexander den Großen der Herrschaft über das östliche Mittelmeer näher. Das Gemälde vermittelt eine Vorstellung von der Größe dieses Weltreichs. Altdorfer orientierte sich dabei am kartografischen Material seiner Zeit.
Der Künstler zeigt den dramatischen Höhepunkt der Schlacht. Der aufgehende Mond und die untergehende Sonne stehen sich gegenüber und verdeutlichen die zeitliche Dimension der Schlacht, während der Blick aus der Vogelperspektive über das Mittelmeer die weltgeschichtliche Bedeutung des Augenblicks zum Ausdruck bringt. Das Aufwallen der kämpfenden Massen scheint sich in den aufgewühlten Wolken widerzuspiegeln, doch klart der Himmel zusehends auf, ebenso wie die Situation, die Geschichte geworden ist: Der Verlierer Darius wendet sich zur Flucht, der siegreiche Alexander nimmt die Verfolgung auf.
Die später veränderte lateinische Inschrift der Tafel nennt Details und die Opfer der Schlacht. Die daran befestigte rote Kordel lenkt den Blick auf die Hauptperson. Das Bild ist Bestandteil des Historienzyklus, den Herzog Wilhelms IV. für seine Münchener Residenz anfertigen ließ.
PS: Dieses Gemälde sieht ein bisschen wie eine Szene aus Der Herr der Ringe aus, oder nicht? (Zoome näher heran, um alle Details zu sehen.) Wusstest du, dass J. R. R. Tolkien nicht nur Schriftsteller war, sondern als talentvoller Illustrator auch Zeichnungen und Aquarelle anfertigte? Entdecke die erstaunliche Welt von Tolkiens Phantasie.