

Bode-Museum
Das Bode-Museum wurde 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet. Als Teil des Bauensembles der Museumsinsel in Berlin zählt es zum Weltkulturerbe der UNESCO. 1956 wurde es von der damaligen DDR-Regierung in Bode-Museum umbenannt. Von Wilhelm von Bode (1845-1929) kamen die ersten Vorschläge für dieses Kunstmuseum. Er war ein bedeutender Kunsthistoriker, Museumsfachmann und ab 1905 Generaldirektor der Berliner Museen. Wilhelm von Bode gilt als Mitbegründer des modernen Museumswesens. Mit unermüdlichem Einsatz erwarb er um 1900 zahlreiche Kunstschätze, gründete neue Sammlungsbereiche und entwickelte neue Formen musealer Präsentation. De Staatlichen Museen zu Berlin verdanken ihm ihren Platz unter den großen Sammlungen von Weltrang.
Das Bode-Museum beherbergt die Skulpturensammlung, das Museum für Byzantinische Kunst, über 100 Werke der Gemäldegalerie und einen Großteil der Münzsammlung. In eindrucksvoller neobarokker Architektur präsentiert das Museum Schätze aus über 15 Jahrhunderten. Auf einer Ausstellungsfläche von annähernd 6.200 m2 werden rund 1.700 Skulpturen gezeigt, die den Großteil der ca. 70 vorhandenen Räume einnimmt. Das Münzkabinett, das in sechs Räumen untergebracht ist, gehört zu den umfangreichsten numismatischen Sammlungen der Welt. Neben Münzen gehören auch Medaillen zu den wesentlichen Objekten des Münzkabinetts. Die Skulpturensammlung ist eine der größten und ältesten der Welt und bietet einen umfassenden Überblick über die europäische Kunstgeschichte von der Romantik bis zum Frühklassizismus. Die Sammlung umfasst neben spätantiken Werken vor allem deutsche, französische, niederländische, italienische und spanische Bildwerke. Schwerpunkt der Sammlung sind die Werke der deutschen Gotik und Renaissance, sowie der italienischen Frührenaissance. Zu den Highlights gehören das Relief der Pazzi-Madonna (um 1420) von Donatello, Satyr mit Panther (1615) von Bernini und die Tänzerin (1812) von Antonio Canova. Das Byzantinische Museum besteht aus vier Sälen mit Kunstwerken vom 3. bis zum 19. Jahrhundert. Das bekannteste Kunstwerk dieser Sammlung ist das Apsismosaik mit der Darstellung Christus zwischen den Heiligen Michael und Gabriel. Ein ganz besonderes Objekt ist das Kugelspiel aus der Zeit um 500, das 1834 beim Hyppodrom von Konstantinopel gefunden wurde. Es ist das bisher einzige bekannte Exemplar eines antiken Glücksspielautomaten, mit dem man Pferderennen nachspielen und Wetten abschließen konnte. Zu den rätselhaftesten Kunstwerken zählt das Relief mit der Befreiung einer Stadt aus dem 5. Jahrhundert, das vermutlich ein reales, bis heute aber nicht gedeutetes historisches Ereignis darstellt.
Um eine denkmalgerechte Restaurierung des ganzen Museumbaus zu ermöglichen, war es von 1997 bis 2006 geschlossen. Diese Generalinstandsetzung hat 156 Millionen Euro gekostet. Im Jahr 2019 verzeichnete das Bode-Museum rund 260.000 Besucher.