Kunsthistorisches Museum Kunsthistorisches Museum

Kunsthistorisches Museum

1010 Wien, Österreich

Das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien ist nicht nur das bedeutendste Kunstmuseum Österreichs, sondern auch eines der führenden Häuser weltweit. Es bildet mit dem gegenüberliegendem Naturhistorischen Museum (seinem baugleichen Pendant) und dem dazwischenstehenden Maria-Theresien-Denkmal ein geschlossenes städtebauliches Ensemble. Von Kaiser Franz Joseph I. im Zuge der Stadterweiterung 1858 in Auftrag gegeben, sollte das monumentale Gebäude die über Jahrhunderte von den Habsburgern gesammelten Kunstschätze nicht nur zusammenführen, sondern auch in angemessener Weise repräsentieren. Beide Gebäude wurden von 1872 bis 1891 nach Plänen von Gottfried Semper und Karl Freiherr von Hasenauer erbaut. Jedes der beiden Gebäude wird von einer rund 60 m hohen Kuppel dominiert. Auf der des KHM steht eine von Johannes Benk geschaffene Bronzestatue der griechischen Weisheitsgöttin Pallas Athene als Schirmherrin für Kunst und Wissenschaft. Die hauptsächlich aus Kalkstein bestehenden Fassaden weisen Saulendekorationen auf. Das Innere des Gebäudes ist aufwändig mit Marmor, Stuckverzierungen, Blattgold und Malerei verziert. Die offizielle Eröffnung fand durch Kaiser Franz Josef I. am 17.10.1891 statt, ein paar Tage später war das Museum der Öffentlichkeit zugänglich.

Zum KHM-Museumsverband gehören heute auch die in der Neuen Burg befindlichen Sammlungen, das Österreichische Theatermuseum im Palais Lobkowitz, das Weltmuseum Wien, der Theseustempel im Volksgarten, die Schatzkammer in der Hofburg und die Kaiserliche Wagenburg in einem Nebengebäude von Schloss Schönbrunn. Eine Außenstelle befindet sich im Schloss Ambras in Innsbruck. Im Haupthaus des KHM befinden sich die Ägyptisch-Orientalische Sammlung (mit mehr als 17.000 Objekten worunter die reich dekorierte Kultkammer des Ka-ni-insult aus dem Alten Reich), die Antikensammlung (mit etwa 2.500 Objekten worunter einzigartige antike Prunkkameen und der Goldschatz van Nagyszentmiklós), die Kunstkammer  Wien (mit rund 2.200 Objekten worunter herausragende   Goldschmiedearbeiten wie die berühmte Saliera von Benvenuto Cellini), das Münzkabinett (das mit seinen rund 600.000 Objekten, deren ältestes aus 1547 stammt, zu den fünf größten und bedeutendsten Münzsammlungen der Welt gehört) und die Gemäldegalerie. Den Grundstock der Gemäldesammlung und wesentliche Schwerpunkte bilden die venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts (Tizian, Veronese, Tintoretto), die flämische Malerei des 17. Jahrhunderts (Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck), altniederländische Malerei (Jan van Eyck, Rogier van der Weyden) und die altdeutsche Malerei (Albrecht Dürer, Lucas Cranach). Zu den weiteren Höhepunkten der Gemäldegalerie gehören heute der weltweit einzigartige Bestand an Bildern von Pieter Brueghel d. Ä. sowie Meisterwerke von Vermeer, Rembrandt, Raffael, Caravaggio, Velázquez und der italienischen Barockmalerei.